Wiederauffüllung

Die Art des Materials, welches zur Auffüllung einer Kiesgrube zugelassen wird, ist gesetzlichen Vorschriften unterworfen. Es darf grundsätzlich nur sauberes Aushubmaterial verwendet werden (Deponieklasse I), damit der Grundwasserschutz gewährleistet werden kann. Die Oberfläche einer aufgefüllten Kiesgrube wird als «Rohdeponie» bezeichnet. Sobald diese Fläche stabilisiert und ausplaniert ist, wird der Begriff «Rohplanie» verwendet.

Es gibt drei Auffüll-Ansätze:

  • Vollständige Auffüllung à Niveau: Es sollen möglichst die ursprüngliche Gestalt und Bewirtschaftungsfläche erreicht werden.
  • Teilauffüllung: Bildung von Wannen, Trögen oder Terrassen – diese Variante wird meistens gewählt, wenn das Auffüllmaterial für die vollständige Auffüllung fehlt.
  • Keine Auffüllung: Die Abbaustellen werden auf dem Niveau der Abbausohle rekultiviert.


Die Aushubmengen haben in den letzten Jahren durch drei Trends stark zugenommen:

  • Zunahme der Recyclingquote der Baumaterialien
  • Infrastrukturbauten werden in die Erde verlegt
  • Bauten erhalten durch verdichtendes Bauen und Haustechnik mit mehr Platzbedarf grössere Untergeschosse


Die Zunahme der Aushubmengen führt dazu, dass heutige Kiesgruben alle auf dem ursprünglichen Niveau rekultiviert werden.

Bei der Auffüllung ist auf die zukünftige Nutzung des Bodens zu achten. Massgeblich sind nebst der stofflichen Qualität auch Kriterien wie Wasser- und Lufthaushalt, die «Gründigkeit» (Raum für Wurzeln) und das Bodenskelett (Steinanteil).

Für die Entwässerung der Flächen ist ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten. Die Entwässerung kann entweder mittels einer sickerfähigen Rohplanie, die kurz vor dem Unterbodenauftrag aufgerissen wird, oder mit einer Kiesdrainage sichergestellt werden.


Bei der Auffüllung werden folgende Punkte berücksichtigt:

  • Die Auffüllung muss sich setzen können. Dieser Prozess wird durch schichtweises Verdichten und durch Überfahren beschleunigt.
  • Die Auffüllung soll in den obersten 2 m tragfähig und durchlässig sein.
  • Baupisten und Depotplätze werden nach Abschluss der Arbeiten vollständig entfernt, die Flächen aufgerissen.
  • Auf der Basis der fertigen Rohplanie erfolgt der Aufbau des Unter- und Oberbodens.